2. Biohof Lampadius

Projektziel ist eine wirtschaftlich tragfähige BIO Bewirtschaftung der historischen Apfelanlage Lampadius in Aschersleben unter den besonderen Anforderungen des Klimawandels. Mit einer Gesamtfläche von 7.674qm auf 2 Flurstücken und einem Bestand von circa 730 Viertel und Halbstamm-Apfelbäumen verteilt auf 40 verschiedene Sorten, ist die Apfelplantage der Familie Lampadius seit Ihrer Umstellung auf BIO Bewirtschaftung im Jahre 1992 (GÄA Sachsen-Anhalt) ein äußerst wertvoller Lebensraum geworden. Neben (Sing-)Vögeln, Kleinsäugern und Reptilien finden hier auch Insekten ihre Nahrungs- und Rückzugsräume. Ziel der Maßnahme soll es nun sein, die Obstplantage zukunftsfit zu machen. Nur so können die multiplen Anforderungen der Besitzer an die Fläche (Anpassung an den Klimawandel, Erhalt und Verbesserung der Biotopfunktion, Umweltbildungseinrichtung, wirtschaftliche Tragfähigkeit) unter einen Hut gebracht werden. Die Handlungsfelder umfassen dabei Testreihen für Bodenverbesserungsmaßnahmen. Mit 4 verschiedenen Methoden soll versucht werden, die Wasser- und Humusbindung im Boden zu verbessern. Ziel ist es, die Vitalität der Bäume zu verbessern und den Pflegeaufwand (Wässern) zu vermindern. So sind sie gegen Hitzestress besser gewappnet. Da Humus zu 58 % aus Kohlenstoff besteht, wird eine Humusanreicherung im Boden auch zu einer hohen C02 Bindung führen und könnte damit ein wichtiges Tool zur Verlangsamung des Klimawandels werden.

Testreihen klimaangepasste Obstgehölze. Mit dieser Aktion soll das Arten- und Sorten-spektrum von Obstgehölzen auf der Plantage erhöht und diese Gehölze hinsichtlich ihrer Vitalität auf trocken bis heißen Lössstandorten bewertet werden.

Durch Ansaat soll das Nahrungs- und Lebensraumangebot für Insekten erweitert und die Biodiversität erhöht werden. Die Maßnahme schließt an die laufenden Kampagnen zur Sensibilisierung für das Insektensterben an und schafft eine gute Basis für Vernetzungsarbeiten und Umweltbildung.

Eine einfache Beobachtungsstation soll inmitten der Plantage errichtet werden. Diese erlaubt es, wettergeschützt Vögel und Insekten zu beobachten, Netzwerktreffen durchzuführen, Umweltbildungsveranstaltungen durchzuführen oder Informationsmaterialien auszustellen.

Das gewonnene Wissen soll für Landbewirtschafter in vergleichbarer Situation verfügbar gemacht werden, Erfahrungen sollen bei 3 Netzwerktreffen geteilt werden, ein Abschlussbericht wertet die in den Testreihen gewonnen Daten aus. Es wird angestrebt, den Abschussbericht als Fachartikel aufzubereiten und ein einem einschlägigen Fachorgan zu veröffentlichen. Ziel ist es, einen wirtschaftlich und ökologisch nachhaltigen Weg des extensiven Obstbaus unter den besonderen Anforderungen des Klimawandels aufzuzeigen.

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